Tipps für den „Babymoon“
Wisst Ihr was „Babymoon“ ist? Nein? Dann verraten wir es Euch: Es bedeutet Entspannung. Und zwar für die Paare, die noch einmal die
Zweisamkeit genießen möchten, bevor ein kleiner Mensch plötzlich der heimliche Herrscher im heimischen Ring wird, und maßgeblich den
Alltag bestimmt. Bevor das Baby da ist noch einmal Kraft tanken. Das klingt gut, oder?
Und es ist problemlos möglich, wenn man einige Dinge beachtet.
Vor allem aber, gibt es europaweit – von der Ostsee über Bayern, Italien oder der Schweiz bis hin zu den Niederlanden – Hotels, die sich
auf werdende Eltern spezialisiert haben. Und eines könnt Ihr unbesehen glauben, dabei wird sogar richtig etwas geboten. Angepasst an die
Umstände natürlich.
Der richtige Zeitraum
Doch was eigentlich ist der richtige Zeitpunkt für den Urlaub während der Schwangerschaft?
Als bester Zeitraum für Reisen in der Schwangerschaft gilt das zweite Trimester, also zwischen der 12. und 24. Schwangerschaftswoche. Denn da sind,
laut Gynäkologen, die Übelkeit und die Müdigkeit der ersten Wochen weg, und der Körper ist noch nicht zu sehr belastet mit der Schwangerschaft.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft, also ab der 28. Woche, lassen viele Airlines Schwangere nicht mehr an Bord oder verlangen ein ärztliches
Attest. Kreuzfahrtreedereien nehmen Schwangere meist ab der 24. Woche nicht mehr mit. Sie argumentieren, dass sie die medizinische Versorgung
bei Komplikationen nicht sicher stellen können.
Das Ziel und die Vorbereitungen
Am bequemsten ist da also eine stressfreie Anreise. Bevorzugtes Ziel: Deutschland. Bei Bahn- oder Autofahrten geht dies einfacher als im Flugzeug.
Zudem vermeiden Schwangere, wenn sie Urlaubsziele in Deutschland wählen, große Klimaveränderungen.
Denn Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit sind bei Kreislaufproblemen nicht ideal. Und im Zweifelsfall ist Frau eben schnell wieder zuhause.
Schwangere, die in den Süden wollen, sollten mit ihrem Arzt sprechen. Bei längeren Flügen ist unter Umständen eine Thrombosespritze sinnvoll.
Natürlich haben auch die wärmeren Gefilde ihre Reize. Fernreisen sind in der Schwangerschaft nicht unbedingt tabu: Ziele wie Kanada,
Australien oder Japan können Paare problemlos ansteuern. Denn dort ist das Infektionsrisiko gering, und die medizinische Versorgung
entspricht westlichen Standards.
Subtropische oder tropische Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko eignen sich dagegen weniger für den Babymoon – zumal sich Schwangere
gegen bestimmte Erreger nicht mehr impfen lassen können.
Die beste Vorbereitung auf die Reise, mit welchem Ziel auch immer, ist ein klärendes Gespräch mit dem Arzt. Außerdem sollten Paare vorab
die medizinische Versorgung vor Ort klären. Kleiner Tipp am Rande: Die deutschen Botschaften geben manchmal Vertrauensärzte an, wo man
auch nachfragen kann. Ins Gepäck gehören auf jeden Fall der Mutterpass sowie eine Reiserücktritt- und Auslandsreisekrankenversicherung, die
den Rücktransport einschließt. Ach ja, die Sonnencreme wäre dann noch ein weiterer Punkt. Sie darf auf keinen Fall fehlen. Denn Reizungen,
Allergien oder Pigmentflecken können in der Schwangerschaft häufiger auftreten. Der Beste Schutz: Vorbeugen und viel eincremen.
Die Aktivitäten
Last but not least wären dann da noch die wichtigsten Regeln vor Ort zu beachten. Dazu zählt auch die Tropenregel „cook it, peel it or
leave it“ – also koch es, schäl es oder vergiss es. Schwangere sollten, um Magen-Darm-Infektionen zu vermeiden, auf Fleisch, ungeschältes
Obst, Softeis und Süßspeisen mit rohem Ei verzichten. Zudem besser Wasser aus Flaschen statt Leitungswasser trinken.
Das auf Aktivitäten mit erhöhtem Unfallrisiko, wie bspw. Rafting oder Tauchen, besser verzichtet wird, das versteht sich von selbst.
Beim Wandern gilt zu beachten, dass Wanderungen in mehr als 2 500 Metern Höhe, nicht empfehlenswert sind, da dort der Sauerstoffgehalt
in der Atemluft deutlich niedriger ist.
Na ja, Babymoon steht ja auch eigentlich für Entspannung. Also, genießt die Zeit zu Zweit einfach noch einmal, bevor der Alltag daheim ein
wenig umgekrempelt wird. Tina Nitsche