Warum Essig nach Quallenbiss hilft
Sie ist das giftigste Meerestier der Welt: Die Würfelqualle. 25 dieser tödlichen Seewespen, wie die Würfelqualle auch genannt wird, sind aktuell auf der Thailändischen Insel Koh Phangan gesichtet worden. Am Chalok Lam Beach wurden deshalb die Badegäste aktuell dazu aufgefordert auf das Schwimmen zu verzichten und nicht ins Meer zu gehen.
Lange Zeit war die Würfelqualle in Thailand kein Thema, während sie an der Nord-und Ostküste Australiens zwischen Mai und Oktober häufig vorkommt. Doch seit einigen Jahren wurde die Seewespe auch auf Thailändischen Inseln wie Koh Samui, Koh Phi Phi oder eben nun Kho Phangan wieder häufiger gesichtet. Experten vermuten, dass Strömungswechsel, Tropenstürme oder die Erwärmung der Meere sie in die Region getrieben haben.
Doch was können Betroffene nach dem Kontakt mit einer solch giftigen Qualle tun? Mr. Google spuckt in punkto erste Hilfemaßnahmen beim Quallenbiss eine Vielzahl von Antworten aus. Unter anderem auch die Variante: mit Meerwasser ausspülen.
Forscher aus Hawaii haben die gängigen Erste-Hilfe-Maßnahmen auf den Prüfstand gestellt und kamen da zu einem eher ernüchternden Fazit: Manche Tipps könnten die Verletzung sogar noch verschlimmern!
Statt mit Meerwasser zu spülen oder die Nesseln mit einer Kreditkarte abzukratzen, hilft das Abspülen mit Essig oder das Entfernen der Tentakeln mit einer Pinzette. Der Essig halte die Nesselzellen davon ab, ihre Giftladung abzufeuern, schreiben die Forscher im Fachblatt Toxins. Sei das Gift bereits in die Haut eingedrungen, verringere Wärme die Aktivität des Gifts. Auf jeden Fall sollte im Anschluss an die erste Hilfe Maßnahme dann umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Tina Nitsche
Info:
Würfelquallen gehören zu den giftigsten Vertretern ihrer Art. Ihr quaderförmiger Körper kann einen Durchmesser von 20 bis 30 Zentimetern erreichen. In der Regel weichen die Tiere Menschen aus. Trotzdem passiert es immer wieder, dass Schwimmer oder Taucher zwischen die oft meterlangen Tentakel der Quallen geraten und sich darin verfangen. In den Fangarmen befinden sich hochgiftige Nesselkapseln, die bei Berührung explosionsartig aufreißen. Die unter Druck stehenden Kapseln werden dem Feind entgegengeschleudert, bohren sich wie eine Art Pfeil mit Widerhaken in die Haut und entleeren ihr Gift. In hoher Konzentration kann das Gift einer Würfelqualle innerhalb von Minuten oder gar Sekunden den Tod durch Atemstillstand oder Herzversagen verursachen. Daher sollten Schwimmer und Taucher nie ins Meer gehen, wenn Schilder vor Würfelquallen warnen.
Foto: Guido Gautsch, Melbourne, Australia, Avispa marina, Ausschnitt von –, CC BY-SA 2.0