Schuhmachermeister Frank Neuhaus zeigt die Unterschiede beim Wanderschuh auf
Es gibt Wanderschuhe und es gibt Wanderschuhe. „Aber einen Schuh für alle Fälle, den gibt es nicht“, macht Frank Neuhaus deutlich. Der Ascheberger ist Schuhmachermeister und weiß wovon er spricht! Und in diesem Zusammenhang sei verraten: Er liebt das Wandern.
Damit ist er nicht alleine. „Es ist ein Trend der zunimmt. Wandern haben viele für sich entdeckt. Das ist ein echter Markt geworden“, hat er festgestellt. Und eben dieser Trend zieht sich durch viele Branchen. Tourismus, Bekleidung, Schuhe…..
Bei letzteren unterscheidet der Wanderfreund jedoch ganz penibel. Denn es gibt unterschiedliche Formen des Wanderns. Darunter das hochalpine Wandern, das Trekking und „das Travel“, fügt Frank Neuhaus hinzu. Dementsprechend gibt es unterschiedlichstes Schuhwerk. Die Travel-Variante zeichnet sich dabei durch Leichtigkeit und Komfortabilität aus. „Die sehen eher aus wie Sneaker, es gibt aber auch Varianten die den Wanderschuhen gleichen. Diese Schuhe sind vor allem für Städtetouren oder den Hundeurlaub geeignet“, so Neuhaus. Vor allem zeichnen sie sich durch eine flexible Sohle aus. Genau wie die Trekkingschuhe.
Diese sind für ausgedehnte Wanderungen oder Tagesetappen geeignet. Modelle gibt es reichlich von dieser Variante, sowohl im Halbschuhformat – die durch wesentlich dünnere Böden bestechen- , als auch im Stiefelformat. „Es ist ganz klar der Schuh für Wanderanfänger“, macht Frank Neuhaus deutlich. Innerhalb dieser Kategorie wird dann überdies auch noch einmal zwischen der „normalen“ und der sportlichen Variante unterschieden. Denn es gibt auch das sportliche Wandern. Prädestiniert für Sportler. „Die legen die Wege quasi im Eiltempo zurück“, erklärt Frank Neuhaus schmunzelnd. Allgemein hin sind die Trekkingschuhe sehr solide und erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Denn sie eignen sich ebenso bestens für mehrtätige Hüttenwanderungen, da sie biegsam aber trotzdem fest sind.
„Nur eben nicht so brachial wie der alpine Wanderschuh“, zeigt Neuhaus den Unterschied zur nächsten Version auf: Den alpinen Wanderschuh. Der besticht durch richtig feste Böden und derbe Sohlen. „Schließlich geht es mit diesem Schuh ins Gebirge, wo dann auch geklettert wird und wo es durchaus auch über vereiste Wege geht“, verdeutlicht der Fachmann. Ein Schuh, der durch einen hohen Schafft besticht und feste Profilsohlen unter die dann bei Bedarf sogar Spikes befestigt werden können. Ein Schuh also, der festen Halt und einen guten Tritt garantiert. Damenschuhe sind dabei meistens ein wenig zierlicher gearbeitet. Farblich gibt es eine große Auswahl. Beim Kauf gilt es vor allem auf eines zu achten: „Man muss für das Wandern Schuhe nach den Füßen und nach Bequemlichkeit und nicht nach dem Auge kaufen“. Dabei sollte man dann auch darauf achten, dass sie wasserdicht sind.
Doch wer nun mit dem Gedanken spielt, sich auf Schusters Rappen zu begeben und die Leidenschaft des Wanderns für sich zu entdecken, der muss sich darüber im Klaren sein, dass die Auswahl an entsprechenden Schuhen zwar riesig ist, es jedoch keinen Schuh für alle Fälle dabei gibt! Tina Nitsche
Die Pflege von Wanderschuhen:
Schuhmachermeister Frank Neuhaus empfiehlt nach jeder Wanderung eine Grundreinigung.
Dabei sollte die flexible Innensohle zum Auslüften aus dem Schuh genommen werden. Die Reinigung funktioniert am besten mit Sattelseife oder einer Priellauge. Nach der Trocknung sollte der Schuh dann stark imprägniert werden. Für die richtige Lagerung empfiehlt sich ein Schuhkarton oder Leinenbeutel. Diese sollten dann an einem Ort platziert werden, wo die Luft zirkuliert.
Die Reparatur der Wanderschuhe:
Bei den meisten Wanderschuhen ist eine Originalreparatur garantiert, die durch den Hersteller oder einen Schuhmacher durchgeführt werden.