Deutsche Bahn wartet mit Alternativen auf

Ja, das waren echt noch Zeiten, als es für ein paar Mark durch das ganze Land ging.
Dem Wochenendticket der Deutschen Bahn sei Dank. Doch diese Ära endet nun – das Wochenendticket fällt weg! Ihr erinnert Euch? Angekündigt hatten wir es hier schon einmal in unserer Lounge. Nun jedoch ist es soweit. Der Sommer ist da und das „Schöne-Wochenende-Ticket“ verabschiedet sich in den Ruhestand.
Will heißen, die Zeiten als sich Kegelclubs, Cliquen, Studenten oder Fußballfans mal eben (anfangs für ein paar Mark) auf Wochenendtour per Bahn oder Junggesellen auf Abschiedstour begaben, die sind nun vorbei. Denn am 8. Juni werfen die Automaten an Deutschlands Bahnhöfen nun letztmalig das begehrte Ticket aus, das im übrigen mittlerweile viel teurer ist, als zum Beginn seiner Ära.
Woran es liegt? Es hat sich im Laufe von 24 Jahren viel geändert. Die Nachfrage für das einst beliebte Ticket hat nachgelassen und sein Ende trägt auch ein Stück weit zur Vereinfachung der Tarifstruktur bei. So zumindest heißt es seitens der Bahn.
Knapp sieben Millionen Karten wurden allein im Jahr 2000 verkauft. „Hat noch einer ein Wochenendticket?“, fragten fahrscheinlose Reisende in Abteilen. Man nahm einander mit, mancher gab das Ticket an der Endstation weiter. Anfangs noch für ein paar Mark, später dann für Euros.
Und heute? Heute hat die Bahn Konkurrenz bekommen. Selbst wer viel Zeit und wenig Geld hat, der ist nicht mehr auf Bummelzüge angewiesen. Fernbusse sind oft billiger, wenn auch nicht schneller. Millionen Fahrgäste nutzen Mitfahrzentralen, die in den 1990ern noch mit Karteikästen arbeiteten. Heute formen sie mit Apps und Algorithmen viel mehr Fahrgemeinschaften. Und selbst Billigflieger sind auf Inlandsstrecken unterwegs.
Doch trotz der Konkurrenz lockt die Bahn selbst immer mehr Kunden an. 2018 waren es rund 2,6 Millionen Menschen, die den Zug nahmen. Rund eine Milliarde mehr als zu der Zeit, als die Idee des Wochenendtickets geboren wurde.
Also, sagen wir doch: Tschüss „Schönes-Wochenende-Ticket“, willkommen Ihr Neuen! Denn natürlich gibt es Alternativen. Das Länderticket innerhalb einzelner Bundesländer für 23 Euro und das bundesweit gültige Quer-durchs-Land-Ticket sind beispielsweise Zwei davon. Tina Nitsche (/Quelle:Welt)