Abbau nimmt zu und das bleibt nicht ohne Folgen
Dieses Gefühl, wenn die Füße im Sand versinken – unbeschreiblich! Mal ehrlich, das gibt dem Strandspaziergang doch irgendwie erst diese ganz
besondere Note! Die von Urlaub, Traumstrand und me(e)hr eben!
Doch habt Ihr Euch eigentlich mal gefragt, wo dieser Sand, der zahlreiche Urlaubsstrände auf dieser Welt ziert, herkommt? Gebt es zu: Nicht
wirklich, oder? Wir können es Euch verraten: Der Sand am Strand kommt zum Teil aus dem Gebirge. Durch Wind, Regen, Sonne und Frost verwittert
das Gestein und zerfällt irgendwann. Diese Gesteinsbrocken und Steine werden durch das Wetter dann nochmals zerkleinert. Auch fließende Gletscher zerreiben Gestein zu Sand, der als Sediment in Flüssen abfließt. Sand ist dabei nicht gleich Sand. Es gibt da gewaltige Unterschiede, nur das
wiederum ist eine andere Geschichte.
Was uns aber zu denken geben sollte, ist die Tatsache, das der Sand knapp wird. Und das obwohl er gemessen am Volumen nach dem Wasser der größte gehandelte Rohstoff der Welt ist. Der Grund: Der weltweite Bauboom. Er hat die Nachfrage nach Sand und Kies einer Studie zur Folge in zwei
Jahrzehnten verdreifacht. Das teilte nun das UN-Umweltprogramm, vielen besser bekannt als „Unep“, in Genf mit.
An manchen Orten wird der Sand knapp, auch wenn die Bestände weltweit enorm sind. Was aber hat das nun mit Urlaubsfeeling zu tun? Ganz
einfach: Wenn Strände geräumt werden, können Anlieger ihre Region kaum noch für den Tourismus entwickeln. Logisch, dass der Abbau so gesehen
dann schwerwiegende Folgen haben kann. Nicht nur, dass unser heißgeliebter Sandstrand dann irgendwann verschwindet, auch einigen Meerestieren,
wie etwa den Krabben, wird der Lebensraum entzogen. Überdies können Flussufer instabil werden, wenn Sand abgegraben wird. Und dieser wird
abgebaut. Teilweise, man glaubt es kaum, sogar von Schmugglern. Im Marokko haben diese, Berichten zufolge, den Sand an einem Küstenstreifen zwischen
Safi und Essaouira so weit abgetragen, dass nur noch Steine übrig geblieben sein sollen. Am Mekong in Asien hingegen mache sich der Sandabbau in Laos,
Thailand und Kambodscha im Flussdelta in Vietnam durch Erosion bemerkbar.
Keine so tollen Aussichten. Aber Tatsachen. Und die müssen durchaus auch mal erwähnt werden, denn sonst fehlt uns irgendwann diese ganz besondere
Note. Die, die für das unbeschreibliche Felling sorgt, wenn die Füße im weichen Sand versinken und damit das Urlaubsgefühl so perfekt macht. Denn wie soll das nur gehen, wenn der Sand irgendwann nicht mehr die Strände ziert? Tina Nitsche (Quelle/ Welt)